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Logistische Vorbereitungen für unsere Anfahrt zur Grenze :
Da wir nicht wissen, ob und wenn ja wie lange wir ggf. wegen des Versuchs des dreisten Eindringens ohne erforderliche Dokumente festgesetzt werden, gilt es, zumindest hinreichend Lebensmittel zu bunkern.
Aber trotz der Nähe zum nun hinreichend beleuchteten nahen Fischreservoir : angesichts dieses doch recht bodenständigen Verkaufsstandes entscheidet sich Frau Hurz für einen Einkauf bei den Gemüsehändlern, Herr Flott macht desweilen einen Abstecher zu den anderen Vegetariern ...
Wieder auf festem Boden : die zahlreichen, modernen Tempel quer übers Land unterscheiden sich für uns unbedarfte Laien kaum von denen in den Nachbarländern, ausser, dass sie ins-gesamt etwas schlichter ausgeschmückt sind und das eine oder andere Detail aufzeigt, dass in diesem Land auch die Mönche etwas kürzer treten müssen - und sei es nur, dass ein warum auch immer fehlender Gong zunächst einmal durch eine klingende Autofelge ersetzt werden muss. Der Kambodschaner ist also nicht nur bekannterweise freundlich und liebenswürdig, sondern auch erfinderisch - allerdings nur vorsichtig sportlich ....
Ob aus der Distanz oder mit dem Blick in die Hinterhöfe, in die uns unsere Bootsführerin immer wieder hineinstakt :
Das ist schon eine recht eigene Welt, die wir allerdings erst verlassen dürfen, nachdem wir der ob ihres finalen Erfolges hocherfreuten Dame des lokalen Getränkelieferdienstes "Cocaiscominghome.cam" (nicht zu verwechseln mit "flaschenpost.de" o.ä.), die uns schon eine Weile beharrlich verfolgt hat, zwei Dosen (eisgekühlte !) Cola abgekauft haben.
 ... zu dem kommt das China-    
   Taxi, Amazon, Zalando -
    oder wer auch immer !
 ... Kleinviehgehege ...
 ... diverse shopping-center - und wer nicht selber rausfahren mag ...
 ... eine christliche ! Schule ...
Nur der Weg zum Spielplatz funktioniert .... etwas anders !
 ... direkt neben der Küche.
 ... mit Terrasse  ...
 ... und geschickt integriertem Aussenklo ...
 Es gibt ne Tankstelle ...
Nett dekorierte Häuschen auf schwankendem Fundament ...
Abseits der Hauptwasser-wege : pure Idylle mit fast allem, was der Mensch so täglich braucht :
Mit einem Abstecher nach Chnnook Tru am Ablauf des Tonle-Sap-Sees wollen wir die zweite der Strategien der Seeanrainer zur Anpassung an die Wasserspiegelschwankungen erkunden : mit einer Bootstour durch eines der schwimmenden Dörfer !
Aber nicht mit einem der dröhnenden Racer mit PS-starkem Riesenquirl, sondern mit lärmarmem Aussenborder und Stakestange ...
Wir verlassen die Hauptstadt in nordwestliche Richtung mit Battambang als Ziel, um von dort einen kleinen Grenzübergang nach Thailand anzutesten, wo die Beamten angeblich noch nicht über die neuen Permit-Regularien für Wohnmobile informiert sein sollen. (Hintergrunddetails s. "Aktuelles")
Der Königspalast : nettes Ensemble, aber etwas steril, dafür aber mit einem Modell des Angkor Vat, so dass man mal einen Gesamtblick auf den Haupttempel erhält ...
 
 
 
    Wuchernde Skyline auch hier ...
 
 
 
 
Wir haben zwar keine Reifen ent-decken können, dafür aber diesen schmucken akkubetriebenen Mini-Ventilator für unser Badezimmer
(in Ergänzung zu unserer sonstigen Vent-Ausstattung). Einfach ange-nehmer, wenn einem nicht schon morgens beim Zähneputzen der Schweiss den Rücken runter läuft !
Und dann geht´s rein in´s Gewimmel (einer geht immer noch drauf aufs Mopped) ! Warum überhaupt ? Weil ne Hauptstadt nun mal dazu gehört (sagt Herr Flott) und
weil wir uns eine geringfügige Chance ausmalen, evtl.
neue Reifen aufstöbern zu können ...
Unerwartet neben der Hauptstrasse erhaschter Mekong-Romantik-Stellplatz kurz vor Phnom Penh
Kurzes Atemholen an einem kleinen See
(Kleiner Erläuterungseinschub : vielleicht ist es an der Zeit, unsere Randbe-merkungen bezgl. unserer chinesischen Freunde ein wenig zu erhellen :
Sie tauchen gerne in homogenen Rudeln auf, belagern raum- und zeitgreifend die vom Reiseführer auserkorenen Objekte, produzieren ohne jegliche Rück-sicht auf die ebenfalls mit Eintrittskarte bezahlten Fotobedürfnisse Anderer stundenlang selfies jeder mit/gegen jeden mit immergleichem, vermeintlich maolike weitblickend-stoischem Gesichtsausdruck (Männer) bzw. grazil-anmutiger Gestik a la Pekinger Staatsoper (Damen) und kaum schöpft man Hoffnung, nun selbst zum "Schuss" zu kommen, muss die ganze Gruppe das posing noch einmal durchlaufen, weil die vorletzte Dame in einem Anflug von kaum vermuteter Individualität statt, wie alle anderen zuvor, die linke nun einfach die rechte Hand erhoben hat ! Netter Hinweis lokaler Informanten :
Seid hier mal besser etwas früher vor Ort, bevor die Chinesen kommen ...
Sorry, aber das musste jetzt einfach mal raus ! )
Etwas weiter Richtung Hauptstadt nahe der Stadt Kompong Thom gönnen wir uns doch noch die Tempelstätte Sambor Prei Kuk, die zwar zu den bedeutendsten Anlagen Kambodschas gehört, aber ab-seits der gängigen Routen nur von wenigen Touristen besucht wird -
also keine bildstörenden Chinesen !
Die aus dem frühen 7.Jhdt. stammenden Tempel sind in 3 Gruppen im Urwald ver-teilt, von dem sie lange Zeit verborgen wurden - wie generell davon ausgegangen wird, dass noch viele Tempelruinen in den Wäldern West-und Zentralkambodschas ihrer Entdeckung harren ! Tut uns leid, doch noch mal ein paar (Ziegel-) Steine ...
Aber der See ernährt auf vielfältige (300 Fischarten) und reichhaltige Weise (mehr als 50 % der in Kambodscha verzehrten Fische stammen aus dem See) - und :
Fussball geht immer und überall !
Die Eindrücke variieren zwischen adrett und ärmlich, auch das Transportrad der durchs Dorf schiebenden Gemüseverkäuferin hat wohl schon bessere Tage gesehen ...
Innerdörfliche Idylle wird kanalseitig vom ohrenbetäubenden Gedröhn der mit Höchstgeschwindigkeit durch die Kanäle preschenden Fischerboote und Wassertaxis konterkariert; wir be-schliessen, von der eigentlich obliga-torischen Bootsfahrt abzusehen, so-lange keine "MickeyMäuse" zur Verfügung gestellt werden ....
Das Dorf zieht sich entlang "unseres" Kanals und während die hochgelegene Landseite romantisch, aber noch nicht sehr dramatisch wirkt, liefert die Wasserseite ein eindrückliches Bild von den oben beschriebenen Verhältnissen ...
Wir haben uns an einem der Transport-Kanäle am See einquartiert, um eines dieser Stelzendörfer zu besuchen. "Eintrittspreis" ist eine freundlich erbe-tene "Spende" in beliebiger Höhe, mit der man Hefte und Stifte für den Schulbesuch der Kinder dieses Dorfes "erwirbt". Angesichts der fröhlich tobenden Schar öffnen sich natürlich Herz und Portemonnaie und es stellt sich selbstverständlich gar nicht erst die Frage, ob die Materialien tatsäch-lich bei den Adressaten ankommen, oder in einer Art perpetuum mobile - Kreislauf in Kürze den nächsten wohlmeinenden Touris angeboten werden ...
Von Siem Reap und dem Angkor Tempelkomplex sind wir nach Südosten Richtung Phnom Penh aufgebrochen. Der Weg führt uns entlang des Tonle-Sap-Sees, des grössten Süsswasser-Sees Südostasiens. Besonderes Merkmal dieses Sees sind seine extrem schwankenden Wasserstände : da der Beginn der Regenzeit im Juni mit der Schneeschmelze im Himalaya zusammen fällt und der Ablauf des Sees bei Phnom Penh in den Mekong mündet, der eben diese Gletscherabflüsse herantransportiert und somit den Ablauf des Sees blockiert, vergrössert sich die Fläche des Sees um das 4-fache, die Wassertiefe steigt von 2 m auf bis zu 14 m ! Die Menschen, die am, auf und vom See leben, haben sich in unterschiedlicher Weise auf diese extre-men Verhältnisse eingestellt : eine Strategie ist die Errichtung ihrer Häuser auf schwindelerregend hohen Stelzen ....
Von Stelzen- und Schwimmenden Dörfern